Warum freie Arbeiten so wichtig sind
Viele kreative Köpfe fragen sich, wie viel ihrer Arbeits- und Lebenszeit sie in freie Arbeiten investieren sollten. Das Portfolio wirkt vielleicht schon komplett, und die Zeit ließe sich auch in Marketing oder Akquise stecken.
Doch sind freie Arbeiten nicht genau das – Marketing und Akquise in ihrer besten Form?
TFP und freie Arbeiten
In der Branche wird der Begriff TFP (Time for Prints) oft synonym zu freien Arbeiten verwendet. Model, Make-up, Styling und Fotografie treffen sich, um gemeinsam ein Projekt umzusetzen. Alle gewinnen, denn jeder erhält Ergebnisse, die das eigene Portfolio bereichern.
Wichtig ist dabei: Alle Beteiligten arbeiten auf Augenhöhe.
TFP für Einsteiger
Einsteigerinnen und Einsteiger in die Fotografie haben es besonders schwer. Sie wollen durch TFP-Projekte wachsen, verfügen aber oft noch nicht über ein Portfolio, das andere überzeugt. Ein scheinbarer Teufelskreis: kein Portfolio, keine Crew – keine Crew, kein Portfolio.
Der Ausweg?
Ein klares Konzept: Liegt einer Anfrage eine gute, durchdachte Idee zugrunde, steigt die Chance, andere für das Projekt zu begeistern. Vage Aussagen wie „Lass mal was machen“ schrecken eher ab.
Gezielte Investition: Über soziale Medien findet man schnell passende Modelle. Manche verlangen eine Bezahlung – doch betrachte das als Investition in dein Portfolio, die dir langfristig Türen öffnet.
Workshops nutzen: Spezielle Einsteiger-Workshops bieten die Möglichkeit, das Portfolio zu erweitern und gleichzeitig Grundkenntnisse zu vertiefen.
TFP für Fortgeschrittene
Mit wachsendem Portfolio wird es leichter, Mitstreiter für freie Projekte zu finden. Auf einschlägigen Plattformen finden sich zahlreiche Gesuche. Dennoch gilt es genau hinzusehen: Passt das Model zum eigenen Stil? Führt die Zusammenarbeit wirklich zu Bildern, die das Portfolio bereichern?
Gerade jetzt lohnt es sich, Mut zum Experimentieren zu zeigen: Neue Techniken, Lichtsetzungen oder Bildsprachen erweitern nicht nur das Portfolio, sondern auch das eigene Skillset.
Ein weiterer Vorteil: Netzwerken. Jedes freie Projekt schafft neue Kontakte, die später wertvoll sein können.
Mit einem klaren Konzept lohnt es sich auch, Model- oder Schauspielagenturen anzusprechen. „New Faces“ oder Schauspielerinnen und Schauspieler benötigen ebenfalls hochwertige Bilder. Wichtig: Ein aussagekräftiges Moodboard ist Pflicht, ein durchdachtes Konzept die Kür.
TFP für Profis
Je länger man in der Branche arbeitet, desto wichtiger werden freie Arbeiten. Bildsprache entwickelt sich ständig weiter – und das eigene Portfolio sollte Schritt halten.
Auf kommerziellen Jobs arbeitet man oft in engen Vorgaben: Agentur, Magazin oder Brand haben die visuelle Sprache meist schon im Vorfeld festgelegt. Die eigene Handschrift tritt dabei schnell in den Hintergrund. Freie Arbeiten sind deshalb ein wertvoller Gegenpol – hier bleibt Raum für die eigene kreative Stimme.
Viele Profis pflegen sogar mehrere Portfolios, um auf unterschiedliche Kunden und deren visuelle Sprache eingehen zu können.
Mein Fazit
Portfolioarbeit ist und bleibt in der professionellen Fotografie unerlässlich. Freie Arbeiten helfen mir, meine Bildsprache weiterzuentwickeln, neue Techniken zu testen und spannende Kontakte zu knüpfen.
Ich versuche, einmal im Monat ausschließlich für mich und mein Portfolio zu arbeiten. Dabei verlasse ich bewusst meine Komfortzone, probiere Neues aus und entdecke Elemente, die ich in meine fotografische Handschrift integrieren möchte.
Ob es das Testen einer neuen Softbox ist, die Kompression einer Linse oder das Schreiben eines ausgefeilten Konzepts – jede freie Arbeit macht mich souveräner für kommende Jobs. Und fast immer sind sie auch ein kleiner kreativer Urlaub vom engen Korsett kommerzieller Produktionen.
jetzt Du
Freie Arbeiten sind für mich unverzichtbar – aber wie siehst du das?
Arbeitest du regelmäßig frei oder fehlt dir dazu die Zeit?
Was waren deine spannendsten Erfahrungen mit TFP?
Welche Projekte würdest du gerne einmal umsetzen?
👉 Schreib mir deine Gedanken oder lass uns vielleicht sogar ein gemeinsames freies Projekt starten. Ich freue mich auf den Austausch!